Warum wird der Politische Aschermittwoch nur von Parteien und hauptsächlich in Bayern zelebriert? Markige Worte gibt es genug zu sagen. Zumal in diesem Jahr praktisch genau zum Aschermittwoch die ersten 100 Tage Schonfrist der neuen Regierung enden werden. Und zu sagen gibt es viel. Eine ganz große außerparlamentarische Koalition von Kabarettisten tritt an, um Klartext zu reden – in der Hauptstadt!
Kehraus als Einkehr!
Asche aufs Haupt streuten sich die Büßer, zur Erinnerung an die Vertreibung
aus dem Paradies. Seit 1000 Jahren gibts den Brauch. Aber wer streut
sich heute schon freiwillig Asche aufs Haupt.
Die Halberstädter plegten eine interessante Variante des Brauchtums,
sie halfen dem Büßen nach und schnappten sich einen bedauernswerten
Missetäter und jagten ihn stellvertretend aus der Kirche. Während der
gesamten Fastenzeit mußte er barfuß betteln und erhielt nur an den
Kirchentüren Speise, bis er am Gründonnerstag beim Abendmahlsgottesdienst
friedlich wieder aufgenommen und dann als gereinigt entlassen wurde.
Ein wunderbarer Brauch.
An ihm sollten wir uns orientieren. Denn, kein Zweifel: die Auswahl
an Missetätern ist groß! Jene schlagkräftige Truppe, die schon vor
5 Jahren in Bonn im Plenarsaal des Deutschen Bundestages den Kehraus
gestalteten, wird sich an den Halberstädtern orientieren und nun in
Berlin den Besen ansetzen und kräftig auskehren den Stall des Augias,
und den Staub jenen aufs Haupt streuen, die den Saustall angerichtet
haben!
Dieter Hildebrandt | Georg Schramm | Rainer Pause & Norbert Alich | Arnulf Rating |
Hagen Rether | Volker Pispers |
traten gemeinsam an am
1. März 2006
in der
Arena Berlin Treptow
Veranstalter: Pantheon Theater Bonn und Maulhelden Büro Berlin